Kaiser und König streiten

Mit Vollgas durch bei Rot. Und 10 weitere Dialoge

Herr Kaiser und Herr König schätzen einander durchaus. Leider sind sie selten einer Meinung. Herr Kaiser ist der Vater einer Schülerin des Englischlehrers König; sie laufen einander oft an unerwarteten Stellen über den Weg und finden immer eine Frage, über die sich zu streiten lohnt. Braucht man unbedingt Schulnoten? Kaiser verneint dies, denn seine Tochter hat soeben bei König einen fetten Sechser kassiert. König beharrt, wie es ihm zukommt, auf der Zensur. Wenn ein Gewerbegebiet dort angelegt werden soll, wo Hamster siedeln, so bringen Kaiser und König aus dieser beiläufigen Zeitungsmeldung durch ihr Geplänkel die Hauptsache einer Güterabwägung zum Vorschein. Auch vor großen Themen schrecken sie nicht zurück: Was ist der Staat? Diese Diskussion entbrennt an Kaisers Zigarette. Und wenn König Kaiser erwischt, wie er mit seinem Sportwagen bei Rot über die Ampel prescht, steht ein Gespräch über die Bedeutung von Regeln an.

Diese Dialoge sind vor allem als Einstiegsmaterial für den Ethikunterricht ab der 8. Klasse gedacht. Bei einer durchschnittlichen Länge von 5 Minuten werden Anlässe, in denen sich ethische Fragen und Konflikte verbergen, kontrovers, doch angeregt und rasch, gefunden, verallgemeinert und zugespitzt. Die Gespräche enden offen und häufig in scharfem Widerspruch, so dass sie zur anschließenden Debatte unter den Hörern herausfordern. Die stark verschiedenen Charaktere der beiden Sprechfiguren – des weltgewandten, schwadronierenden, häufig etwas sorglosen Kaiser, und Königs, des gewissenhaften Lehrers mit einem leichten Hang zur Pedanterie – laden zur Parteinahme ein, zu Identifikation oder Distanzierung, und erleichtern den spontanen Zugang zu den angeschnittenen Themenbereichen.

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Das Boot ist voll. Und 10 weitere Dialoge zu Ethik und Globalisierung

Die elf Dialoge dienen dazu, das Bewusstsein für Probleme einer zunehmend globalisierten Welt zu wecken und zu schärfen. Wichtig ist, dass es sich tatsächlich um Probleme handelt, das heißt, um strittige Fragen, die sich auf verschiedene Weise beantworten lassen und die Gestalt des Dilemmas annehmen können: Es geht nicht darum, sie zu lösen, sondern sie von unterschiedlichen und widersprüchlichen Seiten zu zeigen. Zum Beispiel steht der Verurteilung der Kinderarbeit die Überlegung entgegen, dass Kinderarbeit auch eine Form der Ausbildung und der Solidarität innerhalb des gemeinsam wirtschaftenden Familienverbands sein könnte. Die Dialoge enden darum durchweg offen. Die scharfe Zuspitzung zum Ende hin und der unentschiedene Ausgang fordern die Zuhörer heraus, das Gespräch weiterzuführen. Die charakterliche Differenz der Dialogpartner und die häufige affektive Aufladung im Verlauf des Gesprächs sollen den spontanen Zugang erleichtern.

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Ausgezeichnet als offizielles Projekt der UN-Dekade 2005–2014

„Kaiser und König streiten – Das Boot ist voll“ erhält Auszeichnung der Deutschen UNESCO-Kommission

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat „Kaiser und König streiten – Das Boot ist voll“ als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.

„‚Kaiser und König streiten – Das Boot ist voll‘ zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln“, so Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland.

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat in Deutschland bereits über 1.500 Projekte ausgezeichnet: In Schülerfirmen etwa lernen Kinder, ökonomisch sinnvoll wie umweltverträglich und sozial gerecht zu handeln. Kindergärten und Schulen richten ihr Konzept an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung aus, bauen Solaranlagen oder engagieren sich für fairen Handel. Außerschulische Träger organisieren Bildungsangebote rund um das Thema nachhaltige Entwicklung. Dies sind nur einige von vielen Beispielen.

UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014)

Nachhaltige Entwicklung funktioniert nur, wenn sich jeder für eine menschenwürdige Gesellschaft einsetzt. Die notwendigen Fähigkeiten dazu vermittelt Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE. Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren Bildungssystemen zu verankern. Auf Grundlage eines einstimmigen Bundestagsbeschlusses koordiniert die Deutsche UNESCO-Kommission die deutschen Aktivitäten zur UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Sie hat ein Nationalkomitee berufen und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Dekade-Koordinierungsstelle eingerichtet.

Weitere Informationen unter
www.bne-portal.de/dekade-projekte
www.bne-portal.de/kommunen

Tipps zur Gestaltung einer 90-minütigen Lehreinheit

Am Beginn der Unterrichtsstunde wird das zu bearbeitende Thema bekannt gegeben. Dazu ist es von Vorteil, dass die Lehrkraft eine Einführung in die Materie gibt, noch bevor die Schüler mit der eigentlichen Diskussion beginnen. Aktuelle Nachrichten, vergangene Ereignisse aus Politik, Geschichte oder Gesellschaft sowie Vorkommnisse in der Schule oder Klasse bieten sich als Aufhänger an. Danach wird der Dialog angehört (die vorausgehende Musik aktiviert die Aufmerksamkeit der Schüler)
Der eigentliche Kern der Arbeit beginnt mit der Bildung mehrerer Gruppen von vier bis fünf Mitgliedern. Alle erhalten eine individuelle Leitfrage zugeteilt, welche von ihnen erörtert wird. Dabei darf die Lehrkraft so wenig wie möglich in die Diskussionen eingreifen, sondern die Schüler sollen für sich ein eigenes Ergebnis finden. Der wichtigste Punkt hierbei ist die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema, die Fähigkeit, zu den oft widerstreitenden Meinungen in den Dialogen Stellung zu beziehen und zum Schluss zu einem gemeinsamen Resultat zu gelangen, welches von einem Sprecher anschließend vorgestellt wird.
Nach diesem Gespräch in „kleiner Runde“ folgt eine Aussprache der gesamten Klasse. Da in der Regel mehrere Ergebnisse vorliegen, werden diese gemeinsam untersucht und ausgewertet. Auch hierbei hat die Lehrkraft nur eine moderierende Funktion inne, die Schüler sollen sich ohne formale Anleitung eigenständig mit dem Sachverhalt beschäftigen und zu einem Kompromiss finden.
Ebenso wie in der Diskussion innerhalb der Gruppen gibt es auch jetzt keine endgültige Lösung, die abschließende Zusammenfassung darf keine wertende sein. Es geht nicht darum, wie in der Mathematik zu einem logischen Resultat zu gelangen, sondern um die Schulung der Gesprächskultur und persönlichen Fähigkeit, sich mit einem ethischen Dilemma auseinanderzusetzen und es mittels Rede und Gegenrede zu bearbeiten sowie dem Erlernen, seine Meinung vielleicht durch bessere Gegenargumente zu revidieren.

Vorträge und Seminare

Wir bieten für alle Bildungsträger und speziell für Schulen Vorträge bzw. Seminare an!
Die genaue inhaltliche und methodische Gestaltung der Einheiten erfolgt in Absprache mit dem Veranstalter. Als ungefähre Orientierung gilt der Hinweis auf die Gestaltung einer 90 minütigen Lehreinheit. Der Zeitbedarf richtet sich ebenfalls nach Ihren Wünschen und Möglichkeiten. Ab 90 Minuten (zwei Schulstunden) kommen wir gerne zu Ihnen! Die genaue Höhe der Kosten richtet sich nach der Dauer der Veranstaltung und dem Umfang der Förderung. Bitte erfragen Sie die genauen Konditionen.

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, so treten Sie mit uns in Kontakt!
Wir freuen uns über Ihre Anfragen!












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